Meine erste Motorradreise in die Schweiz September 1984 mit BMW GS800


           

Zehn Jahre Motorradpause nach der CB 750 Four lagen hinter mir, als mir eine GS 800 angeboten wurde.
Irgendwie fand ich das Teil urig, es sollte sich jedoch schnell herausstellen,
dass es für meine Art des Motorradreisens die falsche Wahl war.
Trotzdem ging es im September 1984 allein auf Tour in die Schweiz.
Am ersten Tag schaffte ich es bis zum Bodensee nach Lindau.

Noch voll das Barbour Wachstuch, Goretex war noch ein Fremdwort. Ich hab die Jacke heute noch,
nur irgendwie ist sie eingelaufen.....

Nun ging es über Bregenz, St.Gallen, Wattwil und Wildhaus zum Walensee, wo ich von der Höhenstraße diesen Superblick auf die Churfirsten hatte.
Dann über den Klausenpass  nach Realp am Furka, wo ich Quartier für die nächste Woche nahm.

Diesen fröhlichen jungen Mann lernte ich am Klausenpass kennen, wir tranken einen Kaffee zusammen.

Der Klausenpass hatte zu der Zeit unzählige Baustellen mit Ampelsteuerung. Man kam immer gut 3-4 km weit, dann war wieder
Halt en einer Baustellenampel. Dieser Konrad Bolt war mit einer mickrigen Mühle unterwegs, holte mich mit meiner 800er aber an jeder
Baustelle wieder ein. Ich wurde ihn einfach nicht los. Irgendwann dann überholte er mich sogar waghalsig und machte mir ein Stoppzeichen.
Was will der denn nun dachte ich. So lernten wir uns kennen und waren dann über knapp 20 Jahre gut befreundet,
mit vielen gemeinsamem Motorradtouren von Schweden bis Schweiz.

Ganz genau weiß ich es nicht mehr, aber ich glaube es ist der Blick vom Furka auf den Grimsel
Eine wirklich schöne Passroute mit dem Rhonegletscher als Highlight (damals)

1984 war der Rhonegletscher noch ein wirklich mächtiges Eis, knapp 15 Jahre später war ich noch mal dort, vom Gletscher fast nix mehr zu sehen.
Ich möchte nicht wissen, wie es heute dort aussieht.....

Ja richtig, wir hatten Mitte September... und da schneit es in den Bergen schon mal.
Mich hat es dann auch erwischt, so sah es in Realp aus :

Die Schneegrenze rückte deutlich Richtung Tal. Aber das Schlimmste waren die kalten Finger.....

Also ab über den Gotthard in die italienische Schweiz zum Luganer See und zum Comer See.
Von dort über den Splügen und die Via Mala sowie den Oberalppass zurück nach Realp.


Am Comer See

Auf dem Paso di Spluga

Dies war nicht meine erste Schweizreise, ich war schon 1973 mit dem Auto dort. Aber was ist eine Schweizreise ohne das Matterhorn ?
Für mich die Mutter aller Europäischen Berge, nicht wegen der Höhe, wegen der Form !
Also ging die nächste Tour nach Zermatt.


Über den Furka, vorbei am Grimsel durch das Rhonetal bis Brig/Visp. Dann ins Mattertal bis Täsch,
da endet die Fahrmöglichkeit für alle Fahrzeuge. Man  M U S S  die Bahn nehmen, um nach Zermatt zu kommen.
Schlau gemacht im doppelten Sinne....

Von Zermatt aus ging es dann aufs Gornergrat, von wo man den besten Blick aufs Matterhorn hat - Wetter vorausgesetzt

Schon die Fahrt mit der Gornergratbahn ist ein Erlebnis

Zunächst der Blick auf den Gornergletscher

und vom Gornergrat der Blick aufs Stockhorn.
Und dann endlich auch das Matterhorn:

Ich geb's ja ungern zu, aber es war immer wolkenverhangen. Trotzdem gewaltig !
Ich war dann noch zwei mal am Matterhorn mit dem Motorradl, es gab für mich kein besseres Bild, leider.

Diese schöne Aufnahme gelang mir auf der Fahrt über den Simplon. Leider kenne ich den Namen des Berges nicht.
Hat man den Simplon passiert, kommt man unweigerlich zum Lago Maggiore - auch eins von den Traumzielen.


Von dieser beeindruckenden Reise sind mir leider nur wenige Aufnahmen verwertbar erhalten geblieben.
Die meisten Bilder hatte ich mit einer 6x6 Mittelformatkamera gemacht, die bedauerlicherweise einen
lichtdurchlässigen Faltenbalg hatte. So hatten alle Aufnahmen Fremdlichteinfall - unbrauchbar.

Auch ohne entsprechende Fotos bleibt mir das Pässedreieck Furka - Grimsel - Susten unauslöschlich in Erinnerung.