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Berlin - Oberbaumbrücke von 1895 bis heute
Der Name :
Der Oberbaum war ein Baumstamm und ein Teil der um 1730 errichteten Berliner Zollmauer, der durch die Spree gezogen wurde und auf diese Weise eine Wassersperre bildete. Er sollte nachts verhindern, dass Schiffe ohne Zoll zu zahlen passieren konnten. Dazu war die Spree bis auf eine kleine Lücke in der Mitte mit Pfählen verschlossen. Nachts wurde die Lücke mit dem mit Eisennägeln besetzten Stamm verschlossen - den Oberbaum.
Der Bau :
Die Firma Siemens & Halske erhielt 1893 die Genehmigung zum Bau einer die Spree überquerenden Eisenbahnbrücke. Da auch eine Straßenbrücke in Planung war, entstand zwischen 1884 und 1886 eine dekorative kombinierte Eisenbahn-/Straßenbrücke, auf deren oberen Ebene die 1902 in Betrieb genommenen Hochbahngleise der Berliner U-Bahnlinie U1 über die Spree führen.
Foto Hermann Rückwardt
Die Brücke 1903 bereits mit U-Bahnverkehr
Die Zerstörung :
Iim Zweiten Weltkrieg wurde die Oberbaumbrücke schwer beschädigt und am 23. April 1945 auf Führerbefehl teilweise gesprengt, um den Vormarsch der sowjetischen Truppen zu behindern. Das Brückenmittelteil stürzte ein und die Turmspitzen wurden zerstört.
Foto Heinz Funck Januar 1950
Die Brücke zu Mauerzeiten :
Foto Gabriele Waechter, April 1966
Während der Teilung der Stadt war die Oberbaumbrücke ab 1963 ein Fußgängergrenzübergang im Rahmen des Passierscheinverkehrs:
Foto Joe001
Lange blieb das provisorisch reparierte Bauwerk in diesem traurigen Zustand - bedingt durch die Teilung der Stadt - die Brücke lag zwischen Ost und West. Noch im Frühjahr 1991, die Teilung war schon Geschichte, sah die Brücke so aus :
Die baufälligen oberen Turmstücke waren irgendwann zwischenzeitlich entfernt worden.
Die Wiederhergestellte Brücke :
Die nach der Vereinigung in Angriff genommene Sanierung ist seit 1995 abgeschlossen und die Brücke funktioniert wieder für den Straßen- und U-Bahnverkehr. Das Foto stammt vom 29.5.2010
Foto : Anke Mielitz