DIE REISEN
Europa - England - 1997 Südengland - London - Imperial War Museum
Das Kriegsmuseum des vereinigten Königreiches im Jahr 1997
Den Eingang zieren zwei riesige Schiffsgeschütze, je eins vom HMS Ramillies und HMS Resolution
Jagdpanzer V
Ein deutscher Jagdpanzer V , genannt Jagdpanther, Bewaffnung 8,8 cm Panzerabwehrkanone
Dieser an sich sehr erfolgreiche Jagdpanzer war wegen seiner geringen Bauhöhe und sehr guten Panzerung schwer zu bekämpfen, er selbst mit seiner "Achtacht" sehr feuerstark. Da ab 1944 lediglich 382 Exemplare bei MIAG Braunschweig und Maschinenfabrik- Niedersachsen-Hannover MNH hergestellt wurden, verfehlte das Modell eine entscheidende Wirkung.
Der hier im Museum zu sehende Panzer wurde bei der Ardennenschlacht von Hechtel in Belgien 1944 von britischen Truppen erbeutet.
Diese Fabrikschild befindet sich an einem Geschützrohr aus deutscher Produktion, die Firma heißt heute Rheinmetall und ist immer noch ein großer Rüstungsproduzent.
Unter dem System Ehrhardt versteht man Geschütze, deren Rohre nicht starr mit der Lafette verbunden sind. Vielmehr verfügen die Rohre über eine gedämpfte Rücklaufbahn, die den Rückstoß auffängt. Dadurch kann das Geschütz fest an seinem Standort stehen bleiben und ist somit bereits für den nächsten Schuss eingerichtet. Dieses System schlug der Ingenieur Konrad Haußner bereits 1885 der preußischen Artillerieprüfungskommission vor, diese verwarf das Verfahren jedoch. Es kam erst zur Einführung, als die Franzosen das Prinzip ab 1895 erfolgreich anwandten.
AVRO 683 "Lancaster"
Hier zeigt das Museum den kompletten Vorderbau einer AVRO 683 "Lancaster", dem meistgebauten Standardbomber der Briten im WKII. Diese viermotorige Maschine wurde von 1941 bis 1946 in 7377 Exemplaren hergestellt und bereits 1954 aus dem aktiven Dienst der Royal Air Force entlassen. Typen dieses Flugzeugs flogen im WKII ca. 156000 Einsätze bei 608600 t abgeworfener Bomben.
Herausragende Einsätze waren die Bombardierung der Möhne-Talsperre, der Tirpitz und Hitlers Berghof
Diese Lancaster stürzte 1945 in den Rhein, sie wurde geborgen und auf dem Schweizer Rheinufer aufgestellt. Das Bild stammt von 1954. Wie lange die Maschine dort zu sehen war, konnte ich nicht ermitteln.
Heute sind noch 17 Maschinen dieses Typs erhalten, davon sind zwei sogar noch flugfähig.
Fieseler Fi 103 genannt V1
Diese Konstruktion der Gerhard Fieseler Werke Kassel war der
erste militärische Marschflugkörper der Geschichte. Unter dem Werkstarnnamen FZG
76 erlangte das Gerät 1944 Einsatzreife. Bis Kriegsende wurden ca. 12000
"Flügelbomben" gegen England und Belgien eingesetzt. Erreichte der Flugkörper
sein Ziel, brachte ein Aufschlagzünder die 850 kg Sprengstoff zur Explosion. Es
gelang den Briten, mehr als 50 % der anfliegenden Bomben abzuschießen, dennoch
erreichten knapp 2500 Flugkörper London, was zu 6200 Getöteten und 18000 schwer
Verletzten führte.
Beim Einsatz gegen Lüttich und Antwerpen waren 15000 Opfer zu
beklagen (Getötete und Verletzte)
Heinkel He 162 - Volksjäger - "Spatz"
Dieses Flugzeug entstand im Rahmen des "Jägernotprogramms" 1944. Nur 69 Tage nach Auftragserteilung erfolgte der Erstflug, allerdings stürzte der Testpilot vier Tage später beim offiziellen Vorführflug ab und verletzte sich dabei tödlich. Rumpf und Tragflächen bestanden aus Holz, als Triebwerk diente das BMW - 003 - Strahtriebwerk, die Maschine war mit einem Schleudersitz ausgestattet. Bewaffnet war die He 162 mit zwei 20mm MGs zu je 120 Schuss. Seine Flugzeit betrug max. 60 Minuten, ging der Sprit aus, war das Flugzeug kaum mehr zu steuern, schon gar nicht zu landen. Diese Tatsache führte zu einer Vielzahl von Verlusten.
Von den ca. 170 gebauten Exemplaren fielen 46 Stück bei Kriegsende in die Hände der Alliierten, heute sind noch sieben erhaltene Exemplare bekannt, eins davon im Deutschen Technikmuseum, zwei in London (einmnal IWM und einmal RAF Hendon). Durch feindliche Abschüsse gingen nur zwei Flugzeuge verloren, Abschüsse durch die He 162 sind nicht bestätigt, es sollen jedoch auch zwei sein.
Die berühmt-berüchtigte Achtacht
Bereits gegen Ende des 1.Weltkriegs entwickelt, wurde die Panzer- und Flugabwehrkanone bis 1945 in knapp 21000 Exemplaren gebaut. Im Erdkampf konnte sie gegnerische Panzer bereits auf 2000m vernichtend treffen, diese Distanz lag häufig außerhalb der Reichweite der Angegriffenen. Zudem war die Durchschlagskraft der panzerbrechenden Munition gefürchtet. In der Luftabwehr wurde eine Schusshöhe von 10600m erreicht. Meist wurde gezielt mit Vorhalt geschossen, seitdem Aufschlagzünder verwendet wurden mit größerem Erfolg.
Focke-Wulf Fw 190 (Würger)
Traditionell erhielten die Focke-Wulf Maschinen Vogelnamen als Beinamen, hier : Würger. Die britischen Piloten nannten die Maschine Butcher Bird. Knapp 20000 Exemplare wurden zwischen 1941 und 1945 produziert, es galt als eines der besten Jagdflugzeuge seiner Zeit und war lange Zeit der britischen Spitfire deutlich überlegen.
Eine Fw 190 aufgenommen 1942
Die hier gezeigten Exponate stellen nur einen sehr kleinen Ausschnitt aus dem Gesamtprogramm dar.