INTERESSANTES

Flugzeugmuseum Wernigerode


           

Als wir den Besuch der Landesgartenschau Aschersleben planten, entdeckten wir, dass es in Wernigerode ein Flugzeugmuseum gibt, welches als das fünftgrößte in Deutschland gilt.

Der Besuch lohnt sich wirklich, denn die Ausstellung ist interessant gestaltet - 40 Maschinen sind ausgestellt.

Auf dem Vorplatz empfangen einen eine MIG 23, ein Schwenkflügel Kampfjet von 1967, von dem in allen Varianten bis 1978 über 4000 Exemplare gebaut wurden. Daneben "schwebt" der Standardjet der frühen Bundesluftwaffe, die Fiat G.91, bis 1982 dort im Dienst. Von den 450 Flugzeugen der Luftwaffe gingen 64 Maschinen durch Abstürze (meist Treibwerksversagen) verloren.

Ein beeindruckendes Exponat ist der Motor aus einer abgestürzten FW 190, der Jumo 213 - Junkersmotor 213.  Der von den Junkers Flugzeug- und Motorenwerken in Dessau zunächst als Jumo 211 entwickelte 12 Zylinder Flugzeugmotor war einer der besten Flugzeugmotoren im 2. Weltkrieg. Von beiden Varianten wurden über  71000 Exemplare hergestellt. 35 Liter Hubraum verhalfen zu knapp 1750 PS, bei Wasser-Methanoleinspritzung sogar zu 2050 PS.

 

Von der tschechischen LET Aero 45s wurden knapp 450 Exemplare gefertigt, hier ein Flugzeug der Deutschen Lufthansa der DDR - eine kleine zweimotorige Reisemaschine für 3 Fluggäste.

Eine De Havilland Venom der schweizer Luftwaffe, dort bis 1983 im Dienst. Sie ist die Weiterentwicklung der Vampire, die bereits im 2. Weltkrieg entwickelt, aber nicht eingesetzt wurde. Von beiden Versionen wurden über 5400 Maschinen hergestellt.

 

Links eine Mikojan-Gurewitsch - MIG 21- Erstflug 1955, fast zweifache Schallgeschwindigkeit schnell und in 10350  Exemplaren bis 1975 gebaut. Noch 1993 wurden 123 Maschinen der indischen Luftwaffe modernisiert. Mit Stand 2009 sollen angeblich noch 218 MIG 21 in Indien im Einsatz sein.

Rechts eine Hawker Hunter F4 der Firma Hawker Siddeley von 1956. Von den Hunters sind insgesamt knapp 2000 Stück gebaut worden, sie waren bis 1994 im Einsatz, in der letzten Zeit hauptsächlich bei Kunstflugstaffeln wegen ihrer hervorragenden Handhabungseigenschaften.

 

Links die Lockheed T-33 A, das Standardtrainingsflugzeug der US Luftwaffe sowie 30 weiterer Staaten. Von 1948 bis 1959 in 6550 Exemplaren gebaut, auch die Bundeswehr nutzte 192 Trainer dieses Typs.

Rechts eine North American F-86, Erstflug 1947, gebaut bis 1956 in knapp 10000 Exemplaren. Kriegseinsatz erfolgreich im Koreakrieg gegen die MIG 15, wurde die F-86 zum Standardjäger der westlichen Welt.

 

Die Fiat G-91 R 3 "Tiger Meet"

 

Der berühmt berüchtigte Starfighter - die Lockeed F 104-G. Von 1956 bis 1979 in 2600 Exemplaren gebaut. Die Bundeswehr hatte insgesamt 916 Starfighter von 1960 bis 1991 im Einsatz, von denen 292 Maschinen abstürzten, wobei 116 deutsche Piloten ihr Leben verloren.

 

Die Anti-Schiffsrakete Kormoran des Starfighters und die 20mm Gatling Maschinenkanone, theoretische Feuerrate 4000-6000 Schuss in der Minute, Munitionsvorrat des Starfighters 750 Schuss.

 

In der Hubschrauberabteilung zwei interessante Modelle : Links der moderne Polizeihubschrauber der DDR Volkspolizei, der sowjetische Mehrzweckhubschrauber Mil Mi2, gebaut von 1965 bis 1986 in gut 5000 Exemplaren.

Rechts der Westland Whirlwind, eine britische Lizenzweiterentwicklung des US Sikorsky S-55. Hauptsächlich die Änderung der Motoren und die damit verbundene Verkleinerung der "Nase" waren die britischen Merkmale. Das Exemplar hier zeichnet sich dadurch aus, dass  Lady Di während ihrer Deutschlandaufenthalte flog. Deswegen auch die Royal Highness-Blaue Lackierung. Mehr als 400 Stück wurden von diesem Teil gebaut.