DIE REISEN - Deutschland - Ausflüge - EISENACH

Automobile Welt Eisenach


           

Ein Modell des gesamten Werkes

Von all diesen Gebäuden stehen heute nur noch diese drei markierten, Pfeil oben links ist das Museumsgebäude


 

Teil I von der Gründung bis 1945


1896 wurde die Fahrzeugfabrik Eisenach gegründet, wo Fahrräder, Geschütze und der Wartburg Motorwagen hergestellt wurden.
Links der Typ 1898 mit Klappverdeck, rechts Modell 2 von 1899.
Die Fahrzeugfabrik Eisenach war das vierte Automobilwerk in Deutschland  (nach
Daimler-Motoren-Gesellschaft, Benz & Cie. und Dürkopp & Co.)


Bild : Softeis                                                                                                                                                                                                                                                                Bild : Klaus Nahr
Nach Lizenzstreitigkeiten wurde der Name Wartburg für den Fahrzeugbau aufgegeben, die nun produzierten Modelle trugen den Namen DIXI.
Nach dem 1.Weltkrieg kam es
zur Fusion der Fahrzeugfabrik Eisenach AG mit der Gothaer Waggonfabrik AG. Das Werk hieß nun
„Fahrzeugfabrik Eisenach, Zweigniederlassung der Gothaer Waggonfabrik AG“

Vom DIXI 3/15 DA (Deutsche Ausführung), Bild links, wurden ca. 9300 Exemplare gefertigt, vom BMW 3/15 DA , Bild rechts, ca. 17000


Bild DIXI : LSDSL

Bereits 1928 wurde es von den Bayerischen Motoren Werken AG übernommen (Kaufpreis seinerzeit 800000 Reichsmark und 200000 Reichsmark in BMW Aktien) und nach dem Zweiten Weltkrieg verstaatlicht. 1953 erhielt das Werk den endgültigen Namen VEB Automobilwerk Eisenach und produzierte ab 1955 den Wartburg. Das Unternehmen wurde 1991 von der Treuhandanstalt geschlossen.

Wir beginnen nun mit dem Rundgang durch das Museum, die jeweiligen Daten zum Fahrzeug werden "rollover" angezeigt.

   
DIXI R8 1910                                                                                DIXI 3/15 1928

 
AUSTIN SEVEN 1932                                                                                                 DIXI R 9 SEDAN 1912

 
BMW 3/20 von 1932-1934, die 3 bedeutete nicht wie heute die Modellreihe, sondern vielmehr die für das Fahrzeug geltende Steuerklasse


BMW 309 Cabrio Limousine von 1935


BMW 3/15 PS DA 3 Typ Wartburg
Der Wartburg war von April 1930 bis Januar 1931 das erste sportliche Auto von BMW. Lediglich 150 Einheiten wurden in Eisenach gebaut, der Preis betrug 3100 Reichsmark.
 Er gewann in seiner Klasse vor allem in den Jahren 1930 bis 1933 zahlreiche Berg- und Rundstreckenrennen.

 

 
BMW 328 Roadster 1938, gebaut in ca. 450 Exemplaren

Der 328er im Renneinsatz klicke hier
 



Der BMW Flugzeugmotor 801 , ca. 1730 PS als Doppelsternmotor, ua verwendet in der Focke Wulf 190
Hubraum 41,8 L !!!, ca. 28000 Stück produziert. Der im Museum gezeigte Motor stammt aus einem in England abgestürzten Flugzeug.

 

 
Das überschwere Wehrmachtsgespann BMW R75, 745 ccm, 26 PS, gefertigt in ca. 18000 Exemplaren, ab 1942 nur noch in Eisenach


1944 wurde die Produktion eingestellt, aus den im Eisenacher Werk lagernden Teilen wurden dann 1945, nach Kriegsende, noch einmal ca. 300 Maschinen gefertigt, die an die Russen gingen.

 

Teil II von 1945 bis 1991

 
BMW 321 von 1946 - Neustart der 1941                                                 EMW 340-2, erste Fahrzeugneuentwicklung nach dem Krieg
                 kriegsbedingt eingestellten Pkw-Produktion                                         Einführung des rotweissen Firmenemblems, Wegfall der BMW - Niere

 


EMW 327/3 (Coupe) von 1953 , insgesamt 152 Exemplare in Handarbeit hergestellt


Der EMW 327/2 (Cabriolet) wurde in etwas mehr als 500 Exemplaren gebaut

Die EMWs waren der nahezu unveränderte Weiterbau der BMW 327er Vorkriegsmodelle, die auch schon in Eisenach gebaut worden waren.
Zu erkennen sind die EMWs natürlich am rotweissen Emblem, aber auch an den stehenden Wischern und dem fehlenden Griff an der seitlichen Motorhaube. Zum Vergleich hier ein Bild des BMW 327 von dem 1606 Cabrios und 265 Coupes gebaut wurden

Bild : Stahlkocher
 

Materialknappheit und politische Vorgaben erzwangen die Abkehr vom Bau großer, stark motorisierter Fahrzeuge.
Ab 1953 wurde dann in Eisenach dieses Modell gefertigt:


IFA F 9 / EMW 309, ein Vorkriegs DKW F9 von 1940, jetzt ab 1953 bis 1956 in Eisenach gefertigt (gesamt ca. 30000 Stück)


Wartburg 311, gebaut von 1955 bis 1965 in 247368 Exemplaren,  hier als 311/8 mit Faltdach. Der 311 wurde aus dem EMW309 weiterentwickelt,
verlängertes Fahrwerk, 4-türige, vergrößerte Karosserie. Es gab ihn als Limousine, Coupe, Cabrio, Kombi und Pickup mit Hänger

und als Sportwagen :


Das Wartburg 313 Sport-Coupe . Ein zeitlos elegantes, formschönes Fahrzeug.
Dieser auch als Wartburg Sport bezeichnete 2+2-sitzige Roadster basierte auf dem Wartburg 311.
Das Fahrzeug sorgte äußerlich für Aufsehen und zählt gestalterisch neben Porsche 356 und Mercedes 300 SL
zu den schönsten deutschen Sportwagen der 1950er Jahre.
Er wurde mit abnehmbaren Hardtop (HT) oder mit Faltverdeck geliefert. Letztere Ausführung war ein echter 2-Sitzer.
Insgesamt wurden 469 Einheiten produziert, 143 gingen in den Export, acht Exemplare sogar in die USA.



Der Wartburg 312-1 (auch Wartburg 1000)  war ein Pkw des Automobilwerks Eisenach, der von 1965 bis 1967 hergestellt wurde. Der Wartburg war ein Zwischentyp beim Übergang zum neuen Baumuster Wartburg 353.
Insgesamt wurden vom Baumuster 312 von 1965 bis 1967 35.868 Fahrzeuge hergestellt.


Der Wartburg 353 war das Nachfolgemodell des 312er und wurde von 1966 bis 1988 in 1.225.190 Exemplaren hergestellt


Das letzte Modell der Wartburgproduktion, der Wartburg 1.3 von dem von 1988 bis 1991 noch 152.775 Stück produziert wurden.
Dieser Wartburg war auch der erste mit Viertaktmotor (von VW aus dem Polo). Sein Kaufpreis in der DDR 30.200 Mark.
Der hier gezeigte Wagen ist der letzte in Eisenach produzierte Wartburg.


Was einst so hoffnungsvoll begann,

endete nach der Wende so

Bild : SASCH

Graciela W
Sogar in Argentinien wurde ein Wartburg in Lizenz gebaut.

1962 wurde die Produktion komplett auf den Wartburg 311 von 1956 umgestellt. Die Graciela W war 4300 mm lang und wog 900 kg. Der Motor blieb unverändert. Die Fertigung endete 1964 nach nur 646 Fahrzeugen.

 

Die sächsische Flunder - der Melkus RS 1000


Der Sportwagen Melkus RS 1000 wurde von dem Dresdner Rennfahrer Heinz Melkus auf der Basis des Wartburg 353
als zweisitziges Sportcoupé entwickelt und von 1969 bis 1980 in 101 Exemplaren gebaut.
Er wurde auch Zonen Ferrari oder sozialistischer Flachmann genannt.

Drei interessante Artikel zu diesem besonderen Fahrzeug sind hier zu finden :

http://www.die-besten.de/wartburg/melkus/rs1000/rs1000-1.htm

http://www.spiegel.de/auto/aktuell/melkus-rs-1000-sozialistischer-flachmann-a-276736.html

http://www.faz.net/aktuell/stil/mode-design/design/automobile-die-wiedergeburt-des-zonen-ferraris-1758031.html

So, hier endet der Rundgang durch dieses wirklich anschauliche Fahrzeugmuseum.
      Wer mag, kann sich hier die kleine aber feine Motorradausstellung ansehen :